Seit etwa 20 Jahren steigt die Inzidenz der Syphilis, insbesondere unter Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Vor dem Hintergrund nimmt die Nachfrage und Studienlage bezüglich des präventiven Einsatzes des Antibiotikums Doxycyclin zu, um Syphilisinfektionen und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu vermeiden (Doxy-PEP, Doxy-PrEP).
Der individuelle Nutzen der antibiotischen STI-Prophylaxe zur Reduktion des Risikos für Syphilis- und Chlamydieninfektionen ist in mehreren randomisierten kontrollierten Studien für MSM und trans Frauen mit HIV-PrEP-Gebrauch oder mit bekannter HIV-Infektion eindrücklich belegt. Weitestgehend unklar sind bislang jedoch unter anderem die möglichen Auswirkungen einer breiten Implementierung der präventiven Einnahme von Doxycyclin auf Tetrazyklin-Resistenzen bakterieller STI, bakterieller Pathogene aus dem nicht-STI-Spektrum und der Bakterien des Mikrobioms.
In diesem Spannungsfeld hat die DSTIG eine Stellungnahme erarbeitet, in der spezifische Empfehlungen zu möglichen Indikationen, Kriterien und Anlässen für den Einsatz von Doxycyclin zur Prävention von STI gegeben werden. Die Empfehlungen basieren auf der aktuell vorliegenden Studienlage und der Einschätzung von Expert:innen.
Lesen Sie die ausführliche Stellungnahme hier.