Sexuell übertragbare Infektionen

Symptomatik, Epidemiologie, Diagnose, Therapie & Prävention

Symptomatik

  • erhöhter Harndrang, Jucken und Brennen beim Wasserlassen
  • durchsichtiger oder eitriger Ausfluss
  • schmerzhaftes Wasserlassen
  • gelegentlich vermehrter Ausfluss aus der Scheide üblich

Mycoplasma genitalium

  • Zellwandloses Bakterium aus der Klasse der Mollicutes, kleinstes, sich selbst replizierendes Bakterium
  • infiziert Schleimhäute des Urogenitaltrakts und des Analkanals, selten: Bindehaut- und pharyngeale Infektionen
  • hohe Rate an Resistenzen
  • Inkubationszeit: 2 – 4 Wochen  
  • die Mehrzahl der Infektionen ist asymptomatisch (>70%)
  • Männer: Ausfluss aus der Harnröhre, Dysurie, Algurie, Urethritis (akut, anhaltend, wiederkehrend), Balanoposthitis, Epididymoorchitis, Proktitis, Pharyngitis (asymptomatisch)
  • Frauen: Dysurie, Postkoitale Blutungen, schmerzhafte intermenstruelle Blutungen, Vulvovaginitis, Zervizitis, Urethritis, Unterleibsschmerzen, PID, Proktitis, Pharyngitis (asymptomatisch)

Schwere Komplikationen und Langzeitfolgen

  • SARA (Sexually acquired reactive arthritis)
  • wahrscheinlicher Zusammenhang: tubare Infertilität, Frühgeburtlichkeit
  • Risiko einer HIV-Übertragung erhöht
  • der Mensch ist der einzige Wirt
  • Verbreitung in der Allgemeinbevölkerung gering (1% bis 3.3%); unter Männern (MSM) Prävalenz bei 10% – 35%
  • Resistenzsituation: Resistenz gegen Tetracycline (Doxycyclin), Resistenz gegen Makrolide (Azithromycin) und Chinolone (Moxifloxacin) abhängig von der Patientenpopulation mit global-regionalen Unterschieden
  • NAAT (urethral, vaginal, endocervical, rectal, pharyngeal, Erststrahlurin nur beim Mann; auch Selbstabnahme möglich)